Chambers Global 2021 The Legal 500 Who's Who Legal Thought Leaders Arbitration 2021 Who's Who Legal 2019 Client Choice winner 2016 Expert Guides

Publikationen

Konfliktmanagement im internationalen Rechtsverkehr

Hrsg.: Johannes Land­brecht und Simon Gabriel, Bern 2017

Inhaltsverze­ich­nis (PDF)

Zusam­men­fas­sung

Der deutschsprachige Raum ist wirtschaftlich eng mit der übri­gen Welt ver­flocht­en, ob als Expor­teur, Impor­teur, Investor oder Investi­tion­sempfänger. Wenig erstaunlich hat daher die Zahl der Wirtschaft­steil­nehmer und Wirtschaft­stransak­tio­nen mit gren­züber­schre­i­t­en­der Berührung in den let­zten Jahrzehn­ten stetig zugenom­men. Im Zeital­ter des Inter­net müssen auch neue und noch sehr kleine Pro­jek­te immer häu­figer über­re­gion­al bis weltweit durch­dacht und aufge­set­zt werden.

Die ange­sam­melte Erfahrung mit gren­züber­schre­i­t­en­den Sachver­hal­ten führte bei vie­len zu zunehmender Pro­fes­sion­al­isierung des Kon­flik­t­man­age­ments. Diese Pro­fes­sion­al­isierung wiederum führte – fast para­dox­er­weise – zu mehr Kon­flik­ten. Oder anders aus­ge­drückt, wegen der zunehmenden Pro­fes­sion­al­isierung wer­den Kon­flik­te jet­zt zunehmend offen­siv aus­ge­tra­gen. Viele geben sich zurecht nicht mehr damit zufrieden, dass im Aus­land rechtlich sowieso nichts zu machen sei und man beim Außen­han­del ver­schiedene Kröten nun ein­mal schluck­en müsse. Wirtschaftsver­bände, Rechts­ber­ater, aber auch viele einzelne Unternehmen haben über die Jahre umfan­gre­iche Exper­tise in diesem Bere­ich entwick­elt und es zu ein­er gewis­sen Meis­ter­schaft bei der Ver­mei­dung, Vor­bere­itung und Führung gren­züber­schre­i­t­en­der Stre­itver­fahren gebracht.

Unüber­sichtlich und häu­fig frus­tri­erend ist die Lage dage­gen für Unternehmen und Rechts­ber­ater, denen es an solch­er Exper­tise man­gelt. Häu­fig muss es schnell gehen, häu­fig ist noch nicht abzuse­hen, ob ein Pro­jekt von Erfolg gekrönt sein wird. Den Zeit- und Koste­naufwand möchte man daher lieber erst ein­mal auf das Nötig­ste beschränken. Für deutschsprachige Parteien ist es außer­dem häu­fig unüblich, sich stets von einem (Rechts-)Beraterstab begleit­en zu lassen. Wet­tbe­wer­ber aus dem angloamerikanis­chen Raum haben hier gewisse Vorteile, weil sie genau dieses gewohnt sind.

In erster Lin­ie solchen kosten­be­wussten Parteien möchte das vor­liegende Buch Hil­festel­lung bieten. Den Autoren geht es nicht um eine umfassende Abhand­lung der rechtlichen Prob­leme des gren­züber­schre­i­t­en­den Rechtsverkehrs. Hierzu existieren bere­its mehrere aus­geze­ich­nete (und sehr umfan­gre­iche) Werke. Vielmehr ist das Anliegen, wesentliche Fall­stricke her­vorzuheben. Den Lesern wer­den Leitlin­ien an die Hand gegeben, wie sie sich jew­eils ver­hal­ten bzw. vor­bere­it­en kön­nen, zusam­men mit ein­er fundierten Grund­lage für eine erste Risikoein­schätzung. Je nach Ergeb­nis dieser Risikoein­schätzung, mit Blick auf das jew­eilige Pro­jekt und dessen Chan­cen und Risiken, kann dann im Einzelfall spezial­isiert­er Recht­srat einge­holt wer­den – oder aber auf einen solchen informiert verzichtet werden.

Das Buch ist auf transna­tionale Fragestel­lun­gen fokussiert und behan­delt interne Rechts­fra­gen der jew­eili­gen Ziel­län­dern nur insoweit, als dies für gren­züber­schre­i­t­ende Transak­tio­nen rel­e­vant ist.